Spätestens da stellte der Wiener unbewusst etwas ab,
jagte den nun 19-fachen Medaillengewinner auf
Kurzbahn-WM-Ebene nicht mehr mit letzter Konsequenz.
"Die Ernüchterung
war schon im Rennen zu groß, ich bin gar nicht ganz
ausgepowert", gab Rogan zu bedenken. "Ich habe mich
dann ein bisschen hängen lassen, obwohl ich
natürlich schon noch alles gegeben habe." Seine Zeit
von 1:52,90 war dann auch wohl nicht sein mögliches
Maximum.
Damit blieb
Österreichs nun bei Großereignissen 31-facher
Medaillengewinner um 1,18 Sekunden über seinem
Europarekord, die Verbesserung dieser vor gut einem
Jahr fixierten Zeit hatte er für möglich gehalten.
"Mehr als um
ein Eck besser"
Der achtfache
WM-Medaillengewinner sah aber der Realität ins Auge,
anders als bei seiner Niederlage über diese Strecke
bei der Budapester Langbahn-EM im vergangenen Sommer
gegen den Ungarn Laszlo Cseh.
"Es ist schon okay,
Ryan ist einfach mehr als um ein Eck besser. Er ist
auch besser, als es Peirsol je war."
Der Abstand auf den
Sieger erinnerte nämlich frappant an die Zeit um
Olympia 2004, als über 200 m Rücken mit Aaron
Peirsol ein anderer US-Amerikaner Rogan meist klar
distanzierte.
Diesmal nahm es der
Wahl-Amerikaner aber ganz tapfer und mit Galgenhumor
hin. "Ich bin der Anführer der Verlierer", umschrieb
er Platz zwei.
Jukic wollte
Rogan helfen
Jukic war ohne
Medaillenchance in den Endlauf gegangen, hatte sich
daher in den Dienst Rogans gestellt.
"Ich bin es taktisch
geschwommen, wollte Markus helfen." Daher legte der
21-Jährige auf seiner Paradelage Delfin richtig los.
Lochte ließ sich dadurch aber nicht beirren und den
Delfin-Europameister um 46/100 hinter sich.
Danach fiel Jukic
auf Rang sieben zurück, schwamm diesen Platz in
1:56,51 nach Hause.
"Ich bin zufrieden,
dass ich Finale war", erklärte der Student
resümierend. "Und es war ja ein hervorragend
besetztes Finale.
Über 200 m Delfin am
Sonntag möchte ich jetzt meine Zeit von Eindhoven
bestätigen."
Bronze sicherte sich
in 1:53,56 mit Tyler Clary der zweite US-Amerikaner.
Auf ihn wie auf Lochte wird Rogan am Sonntag über
200 m Rücken wieder treffen, dann als
Titelverteidiger.
Lochtes
zweiter Weltrekord in Dubai
Lochte wird auch da
als großer Favorit in den Bewerb gehen.
Die am 15. November
2009 vom Südafrikaner Darian Townsend fixierte
Weltbestmarke über 200 m Lagen verbesserte er gleich
um 1,47 Sekunden, schon die 400 m Lagen hatte er mit
Weltrekord gewonnen.
Vor dem Wochenende
hält der 26-Jährige in den Emiraten schon bei
dreimal Gold und einmal Silber.
Lochte hatte eher
einen engen Ausgang für die mittlere Lagendistanz
prophezeit, damit aber wohl tiefgestapelt. "Ich
wollte gleich einmal so richtig loslegen", meinte er
nachher.
"Als ich dann auf
der Rückenlage auf der Anzeigentafel gesehen habe,
dass ich vor der Weltrekordlinie bin, hat mich das
für Brust und Kraul noch mehr motiviert."
Es war der vierte
Weltrekord dieser Titelkämpfe wie auch von heuer.