Donovan trifft in der Nachspielzei

Die USA vergaben eine Vielzahl an Chancen.

Dank des zweiten Treffers von Landon Donovan sind die USA am Mittwoch in letzter Minute noch ins WM-Achtelfinale gestürmt. Mit seinem Treffer in der Nachspielzeit bescherte der Stürmer von Los Angeles Galaxy dem US-Team den schon nicht mehr für möglich gehaltenen 1:0-Erfolg gegen Algerien und den Sieg in Gruppe C.
 

©Bild: Reuters/Brian Snyder

35.827 Zuschauer sahen am Mittwoch im Loftus-Versfeld-Stadion von Pretoria einen Sturmlauf der zumeist überlegenen US-Kicker - und dann den erlösenden Treffer. Die Algerier müssen dagegen nach der zweiten Niederlage als Gruppenletzter die Koffer packen.

Vor den Augen des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton entwickelte sich von Beginn an eine aufregende Partie. Beide Trainer hatten sehr offensiv aufgestellt, um auf Sieg zu spielen und so den Aufstieg noch zu schaffen.

Regulärer US-Treffer aberkannt
Den Chancenreigen eröffnete Algeriens Mittelstürmer Rafik Djebbour mit einem Lattenschuss (6.), im Gegenzug scheiterte Herculez Gomez an Schlussmann Rais M'Bolhi (7.).

In Minute 20 traf Clint Dempsey zur vermeintlichen Führung der Amerikaner, doch der Schiedsrichterassistent entschied auf Abseits. Allerdings hätte der Treffer zählen müssen, wie die Zeitlupe bewies, da sich Dempsey beim Schuss von Gomez auf gleicher Höhe mit dem letzten algerischen Verteidiger befunden hatte.

USA vernebeln Chancen
Bei den Nordafrikanern sorgte Karim Matmour mit Distanzschüssen wiederholt für Gefahr, doch US-Goalie Tim Howard ließ sich nicht überraschen (26., 38.).

Dazwischen hätten die USA eigentlich in Führung gehen müssen, aber nach Vorarbeit von Donovan und Schuss von Dempsey, den M'Bolhi reflexartig parierte, traf Jozy Altidore aus fünf Metern nicht ins Tor (37.).

Dempsey trifft die Innenstange
In dieser Tonart ging es nach dem Wechsel weiter, da Dempsey auch die dritte Hundertprozentige für das Team von Bob Bradley ausließ: Zuerst traf der Fulham-Spieler nach einem schweren Abwehrschnitzer den Innenpfosten, sein Nachschuss verfehlte dann das leere Tor (57.).

Der in der Pause für Gomez eingewechselte Benny Feilhaber scheiterte aus kurzer Distanz gleich zweimal am an diesem Tag fehlerlosen M'Bolhi. Im Gegenzug verzog Ziani für die nun klar in die Defensive gedrängten Algerier (beide 68.).

Dramatische Nachspielzeit
Danach schwanden bei den Nordafrikanern langsam, aber sicher die Kräfte, doch die US-Amerikaner konnten diese Schwäche vorerst nicht nutzen. Im Gegenteil, bei einem Schuss von Joker Rafik Saifi bewahrte Schlussmann Howard seine Mannschaft vor dem 0:1.

Es folgte ein blitzschneller Konter über Donovan und Altidore, bei dem Donovan im ersten Versuch an M'Bolhi scheiterte. Auch Dempsey verstolperte, doch im Nachsetzen jagte Donovan den Ball noch in die Maschen (91.). Im Finish sah Algeriens Kapitän Anthar Yahia wegen Kritik noch Gelb-Rot (93.).

Gruppe C, dritter Spieltag

Mittwoch: USA - Algerien 1:0 (0:0)

Pretoria, Loftus-Versfeld-Stadion, 35.800 Zuschauer, SR De Bleeckere (BEL)

Tor: 1:0 Donovan (91.)

USA: Howard - Bornstein (80./Beasley), DeMerit, Bocanegra, Cherundolo - Dempsey, Bradley, Edu (64./Buddle), Donovan - Gomez (46./Feilhaber), Altidore

Algerien: M'Bolhi - Bougherra, Halliche, Yahia - Yebda, Lacen - Kadir, Matmour (85./Saifi), Ziani (69./Guedioura), Belhadj - Djebbour (65./Ghezzal)

Gelb-Rote Karte: Yahia (93.)

Gelbe Karten: Altidore, Beasley bzw. Yebda, Lacen

Die Besten: Dempsey, Donovan bzw. M'Bolhi

Statistik:

	USA	Algerien
Torschüsse	10	4
Schüsse	22	19
Fouls	11	21
Eckbälle	4	6
Abseits	1	4
Ballbesitz	52 Prozent	48 Prozent